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Presse

Kopf ab

Das ist so eine Platte, die gerne mal mit David Lynch am Frühstückstisch
sitzen würde. Vom Dunkel ins Licht und wieder zurück.
'Der Hund springt aus dem Fenster' läßt sich wie ein wirklich guter Kurzgeschichtenband
an einem Stück durchhören.
Mit 'Hymne' ist sogar einwirklicher Hit drauf.
Schöne Stimmungsmusik. Für die Morgendämmerung, wenn die Konturen noch milde sind.
Kurz bevor man ins Bett geht.

Thomas Mauch
Schwäbisches Tagblatt
Ausgabe vom 19. Oktober 2002

 
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Kopf ab
Drei in der Welt verlorene Existenzen...


...Passend dazu die noch düsterere Performance: ...Es dröhnt und kreischt und klopft und wabert und klingt. Hörgrenzen werden ausgetestet. Der Bohrer röhrt, die Säge schleift, die Schraubenschlüssel machen klingelingeling. Maschinenpoesie ohne sprühende Funken. Nur kurz mal eine kleine verzerrte Gitarren-Ekstase, einmal schlüpft heimlich ein kleiner Bluesgedanke dazwischen.

Manchmal vergisst man sich und macht Rhythmus. Oder noch schlimmer: Man driftet ab ins Melodiöse. Dann aber wartet im Hintergrund schon wieder ein leise rauschender Sturm darauf, alles zu zerstören.

Herrje, denkt man da, ist das Leben schrecklich. Grund genug also, zur Wodkaflasche zu greifen.
Drei in der Welt verlorene Existenzen, leblose Techniker, verspielte Spieler, von denen jeder abwesend oder, je nach dem, selbstverliebt vor sich hin produziert.

KATHRIN KIPP
Reutlinger Nachrichten
Ausgabe vom 2. Oktober 02

 
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Künstlerportrait
Zwischen Improvisationsmusik, Rock und Theatermusik


...Vielleicht war das Aus für die Dead Poets für Thomas Maos auch der endgültige Einstieg in seine zweite große Leidenschaft: die experimentelle Rockmusik. 'Rockmusik allein war mir nie genug', sagt er. 'Ich hatte immer das Gefühl, da müsste es noch viel mehr zu entdecken geben.'

Und tatsächlich: Als hätten sich plötzlich hundert Türen geöffnet, bastelt Maos inzwischen an multi-medialen Ton-Improvisationen, orientiert sich an so unterschiedlichen Künstlern wie dem estnischen Gitarristen Leonid Soybelmann, dem Briten Derek Bailey oder dem amerikanischen Minimal-Music-Klassiker Philipp Glass.

Mit DJ Emanuela de Luca, Fried Dähn und Projektions-Künstler Jörg Kallinich lieferte er im Depot unter dem Titel 'Lightbeatz' tanzbare Improvisationen zu Kallinichs Dia-Bildersturm, mit dem Dichter Stephan Turowski versucht er im Projekt 'kopf ab' den Spagat zwischen Literatur und Rock, und am LTT spielte er im 'Shockheaded Peter'.
Für das Jugendtheaterstück 'Sag doch was!' hat er sogar die Musik komponiert.
Er produziert die Tübinger Mädchencombo 'Mooncats' und gibt im 'Jamclub' ambitionierten Gitarrenunterricht.

Rocael Heilmann
SCHWÄBISCHES TAGBLATT
Ausgabe vom 29.05.2002
 
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  Adventure
   AdVenture: Jörg Kallinich, Volker  Illi, Nikola Lutz, Thomas Maos
   

AdVenture

Kunst als Abgrund
audiovisionäres im Tübinger Sudhaus an der
kahlen Wand tobt ein Bildersturm. Psychedelisch organisierte Projektionen, Würmer, blutrote Organstrukturen und zerfrästes Metall fallen ineinander. Ein Saxophon kreischt, eine E-Gitarre hämmert Bässe oder verliert sich in sphärischen Klängen. Mit einem künstlerischen Experiment faszinierte ein Künstlerquartett am Samstagabend die Zuschauer in der Galerie Peripherie im Sudhaus. „AdVenture - modular System für zwei Künstler“ nannten die Musiker Nikola Lutz und Thomas Maos sowie die Projektionskünstler Jörg Kallinich und Volker Illi ihre audiovisuelle Jam-Session.

In einer atemberaubend improvisierten Toncollage kombinierten Lutz und Maos klassische Instrumente wie Klarinette, Saxophon und Gitarre mit elektronischen Samples. Rasierer, Kartoffelschäler oder Vibrator wurden zu modulierten Klangkörpern und fügten die Elemente aus Rock, Free Jazz und atonaler Neuer Musik zu einem verstörenden Puzzle. So irritierend der Musikalische Aufschrei, so rauschhaft die Bilder.
Rennt die Musik akustisch gegeneinander an, zerstört oder versöhnt sich, so kämpfen an den Wänden die Bilder. Jörg Kallinich entfacht über zehn parallel bediente Diaprojektoren einen wahnhaft anmutenden Psycho-Clip mit direktem Draht zum Unbewußten. Dem bunten Overkill setzte Volker Illi harte Schwarzweiß- Kontraste entgegen. Über einen Overheadprojektor verschleuderte er überdimensionale Kontrastmuster. Filz, Erde, Leim und Plastikflaschen weiteten sich aus zu monströsen Schattengewächsen. Aggressive Muster oszillierten und stürzten in Sekundenschnelle in sich zusammen wie in einem geisterhaft beschleunigten Zerfallsprozeß.

Beeindruckend, wie bei so viel Fragment und Zerfall die Puzzlesteine, wenn auch nur für Augenblicke, einen Blick in den Abgrund ermöglichten.

Rocael Heilmann (Schwäbisches Tagblatt 5.11.2001)

 
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BEYOND FIRE
„Im balkenreichen Dachgeschoß des Fünfeckturms bot der Ausnahme-Gitarrist Thomas Maos unter Zuhilfenahme bizarren Geräts aus Küche, Schrott und Werkzeugkiste musikalische Chaosforschung vom Feinsten im Duett mit den Visuellen Interpretationen diese Klanguniversums durch Jörg Kallinich an seinem Instrumentarium. ein abenteuerlicher Exkurs ins avantgardistische von greifbarer Intensität.“ (Homepage Mediale Nürnberg 1998)

„...umso phantastischer kam das Rathaus raus: auf dem grell angestrahlten BalkonThomas Maos, Herr über e-Gitarre und Verzerrer. Passend dazu, von Jörg
Kallinich live über ein Keyboard arrangiert: Dia-Kunst auf allen Fenstern.“
(Schwäbisches Tagblatt 13.08.1999)

„...ich kann es mir nicht verkneifen, auf diese Schau einzugehen, die für mich den nicht mehr unterbietbaren Tiefpunkt darstellt.../..ich traue mich, da wo die Grenze des Erträglichen überschritten wird, von „des Kaisers neuen Kleidern“ zu sprechen und bin nicht bereit, hier künstlerische Qualitäten zuzugestehen. Techno an sich wäre noch kein Minusverdikt (ich habe schon tolle Bebilderungen gesehen), aber wenn zu einem Höllenkrach zusammenhanglos irgendwelche Farb-und Kratzbilder in rasantem
tohuwabohu auf die Leinwand geworfen werden, steige ich aus.../...man komme mir nicht mit dem Argument des Lebensalters...“ (AV-Tip Nr.6/97)
 
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FREIKLANG
GEA Reutlingen Montag 18.6.2001

Experiment geglückt

Klang Performance im Tübinger Schlossberg Tunnel

...Klang ist wohl das richtige Stichwort:
Denn um Musik geht es dem Ensemble NIET nicht, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. ....Unspektakulärzunächst. Thomas Maos (Gitarre) und Jörg Honecker (Kontrabaß) stehen sich auf zwei kleinen Bühnen schräg gegenüber, um die beiden her Gruppen von Zuschauern, die mit neugierigen, erwartungsvollen Mienen der Dinge harren, die da kommen mögen. Derweil setzt sich am nördlichen Ende des Tunnels, von zwei Helfern gezogen, ein Holzkarren mit Mack Goldsbury, seinem Tenorsaxophon und der Vokalistin Ulrike Helmholz in Bewegung, auf die Bühnen von Thomas Maos und Jörg Honecker zu, begleitet und umringt von Zuhörern und-schauern.

Als sich die kleinen Prozession zur Mitte des Tunnels bewegt, wird die Musik allmählich lauter, auch erkennbarer. Zwar sind für ungeübte Ohren keine Melodien oder Motive erkennbar. Doch die Klangfetzen, die die Musiker sich zuwerfen, werden koordinierter. Mack Goldsbury und Ulrike Helmholz improvisieren, mal im Gleichklang, dann wieder gegensätzlich. Die spitzen hohen Klänge von Helmholz Stimme, teilweise elektronisch verändert von Ralf Meinz, Kontrastieren mit der E-Gitarre von Thomas Maos, der die Saiten inzwischen mit einem Holzstock bearbeitet.

Auf dem Heimweg-das Saxophon hallt noch nach-kommt noch einmal die Erinnerung an das gegenseitige Glück-wünschen der Musiker vor dem Auftritt und die Gesichter der Zuhörer im Fußgängertunnel, tief versunken oder in andere Welten entrückt: Experiment geglückt. (mam)
 
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Live-Improvisationen von Forbidden Planets
 
   Thomas Maos

Tübingen (tur) ... Zusammen mit Gino Robair aus San Francisco an Schlagzeug und Percussion formen Björn Eichstädt (Keyboards, Stimme), Pit Schmidt (Saxophon, Tapes) und Thomas Maos (E-Gitarre) in den 33 Minuten Spielzeit einenfragmentarischen Kosmos, der immer wieder in seine Facetten auseinander zu fallen scheint. Der bei mehrmaligem Hören aber doch stimmig wirkt, vom space-Anfangsteil über den wirr rockenden Mittelteil bis zum Schluß, einem Kontrapunkt, der alles was vorher war zu negieren scheint: da wird eine Stimme durch die Talking Box gejagt, die Stimmfrequenzen durch den Gitarrenverstärker wiedergegeben. Das klingt dann nicht außerirdisch, sondern einfach unheimlich.

www.aquariusrecords.org san francisco:
...Björn Eichstädts new forbidden planet project incorporates his pal Robair´s improv jazz sensibilities into a crazy half-our-plus stew of everything from mellow noir-jazz to full-on Hendrix-style ditorted guitar skree to sizzling electronic scrape-scapes to Patton-esque abstract vocal blurt. Quiet a trip. Must have been a great show...packaged in an ever popular sandpaper-cover.


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house of horror
Kritik Schwäbisches Tagblatt, 6.11.1998

Ein weiteres Projekt, das gleich weltweit operiert: gerade hat Kollege und Keyboarder Björn Eichstädt die Single Nummer eins seiner "Collaboration Series" vorgelegt, bei der er sich in lockerer Folge jeweils mit einem lokalen und internationalen Musiker zum improvisatorischen Duett findet. Auf der einen Seite der - doch ja - exquisit gestalteten, sehr hübsch verpackten Single (auf Vinyl, was sonst) lädt er mit dem Tübinger Gitarristen Thomas Maos ins "House of horror": als Hörspiel angelegt, mit herzpochendem Rhythmus und atmosphärisch wabernden Keyboard-Schwaden, die sich wie Gardinen im Nachtwind bewegen. Dazu kleine Spieluhrmelodien. Die Improvisation im Gewand der Programmmusik. Das Drehbuch könnte hier Edgar Allan Poe verfaßt haben. Umseitig klingt es dann bei dem Fiepsen, Zerfen und Röcheln im Fern-Dialog mit Leon Gruenbaum aus der New Yorker Krachmacher-Szene (er spielt auch bei Vernon Reid`s Masque die Keyboards) in etwa wie heftig ineinander verknäuelte musikalische Telefonwarteschleifen.
Also allemal eine anregend unterhaltsame Single mit einem klug durchdachten Konzept. (Thomas Mauch)
 
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© Thomas Maos, Birgit Riegger 2002